Wissenschaftsregionen

Regional verankert, global sichtbar

Angela Borgwardt: Wissenschaftsregionen – Regional verankert, global sichtbar (Schriftenreihe des Netzwerk Exzellenz an Deutschen Hochschulen Bd. 10). Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, Abt. Studienförderung 2015.

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Inhalt

Die wachsende Ausdifferenzierung des deutschen Wissenschaftssystems befördert eine größere thematische und institutionelle Vielfalt, bringt aber auch die Herausforderung mit sich, diese Vielfalt durch geeignete Strukturen der Vernetzung und Kooperation produktiv nutzbar zu machen. Es besteht die Herausforderung, positive Ansätze zu verstetigen und die strategische Kooperation und Vernetzung zwischen verschiedenen Wissenschaftsakteuren und der Wirtschaft weiter auszubauen. Die regionale Ebene spielt dabei eine besondere Rolle: Zentraler Baustein eines zukunftsfähigen Wissenschaftssystems sind starke Wissenschaftsregionen, in denen sich unterschiedliche Wissenschaftsakteure mit Unternehmen und weiteren Akteuren regional vernetzen und fruchtbare Formen der Zusammenarbeit entwickeln.

In der Publikation werden Best Practice-Beispiele von Wissenschaftsregionen in Deutschland dargestellt und wichtige Erfolgsfaktoren regionaler Kooperationen herausgearbeitet.

Wichtige Ergebnisse

Deutlich wird, dass erst die Verbindung von regionaler Verankerung und globaler Kooperation Spitzenleistungen ermöglicht: Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und Institutionen und mit unterschiedlichen Kompetenzen vor Ort eng zusammenarbeiten und zugleich mit internationalen Partnern kooperieren, kann im Verbund herausragende Forschung entstehen. Die Zusammenarbeit kann aber auch auf andere Schwerpunkte ausgerichtet sein, etwa auf hochwertige und innovative Lehrangebote oder auf Technologietransfer. Insbesondere die Fachhochschulen mit ihrer traditionell starken regionalen Ausrichtung und Anwendungsorientierung spielen hier eine tragende Rolle.

Durch die Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen verschiedener Kooperationspartner profitieren nicht nur die beteiligten Institutionen durch Synergieeffekte. Es können auch Regionen in ihrer Entwicklung vorangebracht und zugleich international konkurrenzfähiger und sichtbarer gemacht werden. Darüber hinaus entfalten die Erfolge solcher Kooperationen eine globale Strahlkraft, die den Wissenschaftsstandort Deutschland auch insgesamt stärkt.

Handlungsempfehlungen:

  • Regionale Verbünde und Vernetzung verstärkt fördern
  • Rechtliche Rahmenbedingungen anpassen
  • Vielfalt der Kooperationen unterstützen
  • Profilierung im Wissenschaftssystem vorantreiben
  • Ausreichende Grundfinanzierung aller Hochschulen verlässlich sicherstellen
  • Finanzierungsbalance zwischen Hochschulen und außeruniversitärer Forschung herstellen
  • Transparenz in strategischen Partnerschaften von Hochschulen mit der Wirtschaft gewährleisten
  • Erfolgreiche Ansätze weiterentwickeln und Ausgleichsmechanismen schaffen
  • Institutionelle Autonomie und staatliche Lenkung kombinieren
  • Gesellschaftlichen Mehrwert wissenschaftlicher Ergebnisse gezielt erhöhen 

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