Spannung im Hörsaal

Wie gelingt gute Lehre an Hochschulen?

Angela Borgwardt/Anne Felmet (Hrsg.): Spannung im Hörsaal. Wie gelingt gute Lehre an Hochschulen? (Schriftenreihe Hochschulpolitik Bd. 15). Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, Abt. Studienförderung 2018.

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Inhalt

Der Sammelband enthält Beiträge verschiedener Autorinnen und Autoren zur Frage, wie gute Lehre gelingen kann. Thematisiert werden gegenwärtige Herausforderungen für die Hochschullehre, die Kennzeichen „guter Lehre“ und mögliche Anreize, wie mehr Engagement für (gute) Lehre erreicht werden kann. Was können die Hochschulen tun, was die Politik? Neben konkreten Handlungsempfehlungen werden auch Best-Practice-Beispiele innovativer Lehrmethoden mit digitaler Unterstützung beschrieben, z.B. PINGO, MoodlePeers, Flipped oder Inverted Classroom.

Wichtige Ergebnisse

Deutlich wird: Gute Lehre an Hochschulen ist ein Schlüssel für individuelle und gesellschaftliche Entwicklung. Bisher sind Forschungstätigkeiten an Hochschulen aber lukrativer, karriererelevanter und reputationsträchtiger als Lehrleistungen. Es wäre wichtig, eine Gleichwertigkeit von Forschung und Lehre zu erreichen. Was kann getan werden, damit sich gute Lehre an Hochschulen besser entfalten kann?

Empfehlungen für die Hochschulen:

  • Lehrverfassungen entwickeln,
  • öffentlich sichtbare Anerkennungsstrukturen für Lehre etablieren,
  • Lehrerfahrungen in der Berufungspraxis größeres Gewicht geben,
  • gute Arbeitsbedingungen für Lehrende gewährleisten,
  • Vernetzung und kontinuierlichen Austausch von Lehrenden unterstützen,
  • aktive Mitbestimmung und Beteiligung von Studierenden ermöglichen,
  • Lehrleistungen bei hochschulinterner Mittelverteilung einbeziehen,
  • Freiräume für die Lehre schaffen,
  • hochschuldidaktische Aus- und Weiterbildung anbieten,
  • Feedbackkultur für Lehre an Hochschulen entwickeln,
  • digitale Infrastruktur und Inhalte stärken.

Empfehlungen für die Politik:

  • erfolgreiche Programme und Initiativen fortführen und weiterentwickeln (v.a. Qualitätspakt Lehre, Hochschulpakt),
  • nachhaltige Strukturen und langfristige Finanzierung für Lehre an Hochschulen erreichen,
  • Mittel für Lehre erhöhen,
  • Transfer erfolgreicher Lehrmodelle fördern,
  • Vorschläge des Wissenschaftsrats umsetzen (v.a. lehrorientierte Reformen der Personalstruktur, Gesamtstrategie in Wissenschaftspolitik und an Hochschulen),
  • Ermöglichungsstrukturen für gute Lehre etablieren (finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen, bauliche, digitale und soziale Infrastruktur),
  • verlässliche und auskömmliche Grundfinanzierung für alle Hochschulen sicherstellen,
  • Kapazitätsrecht reformieren,
  • Lehrdeputatsverordnungen überarbeiten,
  • Lehrprofessuren einführen,
  • langfristige Karriereperspektiven für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etablieren,
  • gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten an Hochschulen schaffen,
  • gemeinsames Engagement von Bund und Ländern gewährleisten.

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