Internationaler, besser, anders?

Die Strukturen des Wissenschaftssystems nach 2017

Angela Borgwardt: Internationaler, besser, anders? Die Strukturen des Wissenschaftssystems nach 2017 (Schriftenreihe des Netzwerk Exzellenz an Deutschen Hochschulen Bd. 6). Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, Abt. Studienförderung 2012.

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Inhalt

Die Publikation widmet sich der Frage, wie das deutsche Wissenschaftssystem  nach 2017 ausgerichtet werden sollte, wenn die dritte Runde der Exzellenzinitiative ausgelaufen ist. An welchen Kriterien sollte sich die Neugestaltung orientieren?

Wichtige Ergebnisse

Der Blick sollte sich auf das gesamte Wissenschaftssystem richten: Wenn die Leistungen der Hochschulen und der außeruniversitären Forschungseinrichtungen gemeinsam betrachtet werden, steht Deutschland als Wissenschaftsstandort international sehr gut da. Zudem weisen in Deutschland viele Hochschulen eine relativ hohe Qualität auf – und es besteht nicht wie in anderen Ländern eine große qualitative Kluft zwischen einigen wenigen Spitzenuniversitäten und der Breite der Hochschulen. Darin kommt die große Qualität des deutschen Wissenschaftssystems sehr gut zum Ausdruck, die auch erhalten bleiben sollte.

Welche Aspekte sollten bei der Neuordnung des Wissenschaftssystems nach 2017 eine Rolle spielen?

  • Die Exzellenzinitiative sollte fortgeführt, aber weiterentwickelt werden: mit einer besseren finanziellen Ausstattung, einem vereinfachten Auswahlverfahren sowie rationalerem und transparenterem Begutachtungsverfahren. Bei erfolgreichen Projekten sollte eine längerfristige institutionelle Förderung möglich sein.
  • Als unverzichtbare Voraussetzung einer weiterentwickelten Exzellenzinitiative wird eine angemessene Grundfinanzierung der Hochschulen betrachtet – und zwar unabhängig von der Exzellenzförderung.
  • Eine tragfähige Wissenschaftsfinanzierung sollte in einem neuen Bund-Länder-Modell umgesetzt werden, das höhere Investitionen in die Wissenschaft einschließt und die Nachhaltigkeit der Finanzierung sicherstellt.
  • Es sollten vielfältige Kooperationsmodelle zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen umgesetzt werden (z.B. gemeinsame Durchführung der Doktorandenausbildung, Zusammenarbeit in Exzellenzclustern).
  • Die Hochschulen sollten Profile und Schwerpunkte ausbilden und ihre Stärken dann für Forschung und Lehre nutzen. Die Lehre muss gegenüber der Forschung aufgewertet werden.

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