Bologna 2010/2011

Hochschulen im Umbruch – Eine Zwischenbilanz

Angela Borgwardt: Bologna 2010/2011. Hochschulen im Umbruch – Eine Zwischenbilanz. Publikation zur Konferenz am 12. November 2010 in Berlin (Schriftenreihe Hochschulpolitik Bd. 3). Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung, Abt. Studienförderung 2011.

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Inhalt

Seit der Jahrtausendwende befinden sich die deutschen Hochschulen im Umbruch, da sie die Bologna-Reformen umsetzen müssen: Mit der Unterzeichnung der Bologna-Erklärung am 19. Juni 1999 verpflichteten sich 29 europäische Nationen (darunter auch Deutschland) dazu, bis 2010 einen einheitlichen europäischen Hochschulraumes zu schaffen.

Drei Hauptziele werden damit verfolgt:

  • die Mobilität von Studierenden und Wissenschafterinnen und Wissenschaftlern innerhalb Europas zu fördern,
  • die Beschäftigungsfähigkeit der Hochschulabsolventinnen und -absolventen zu verbessern,
  • die internationale Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken.

In der Publikation wird eine Zwischenbilanz gezogen, wie sich die deutsche Hochschullandschaft innerhalb dieser zehn Jahre entwickelt hat, welche Ziele erreicht wurden und welche Probleme bei der Umsetzung gesehen werden.
Dabei wird auch die Kritik der Studierenden an den praktischen Auswirkungen der Bologna-Reformen einbezogen, die eine wichtige Rolle bei den Studierendenprotesten im Bildungsstreik 2009 spielte. Der Protest richtete sich aber – angesichts unterfinanzierter Hochschulen – insgesamt gegen die mangelnde Qualität von Studium und Lehre.

In den Jahren 2010/2011 richtet sich der Fokus auf die Ergebnisse:

  • Haben sich die Studienbedingungen an den Hochschulen ausreichend zum Positiven verändert?
  • Wurden insbesondere bei der Mobilität der Studierenden im In- und Ausland und beim Zugang zum Masterstudium Fortschritte erreicht?
  • Worauf sollte geachtet werden, um den Reformprozess künftig qualitativ hochwertig und sozial gerecht zu gestalten?

Wichtige Ergebnisse

Die Hochschulen befinden sich 2010 in einem unabgeschlossenen Reformprozess. Folgende Aspekte spielen dabei eine wichtige Rolle:

  1. Grundsätzliche Reformen brauchen viel Zeit – und es ist noch viel zu tun.
  2. Ausbildung muss mit Bildung verbunden werden.
  3. Steigende Studierendenzahlen erfordern eine einheitliche Hochschulzulassung.
  4. Es bestehen noch zahlreicheMobilitätsbarrieren.
  5. Die Förderung von Mobilität bedarf einer Vielzahl an Maßnahmen.
  6. Die Anerkennung von Studienleistungen muss verbessert werden.
  7. Für alle Bachelor-Absolventinnen und -absolventen sollte ein Master-Studium möglich sein.
  8. Die Zulassung zum Master-Studium muss transparenter und gerechter werden.
  9. Für ein ausreichendes Masterplatz-Angebot braucht es belastbare Zahlen.
  10. Der Bachelor bietet Chancen auf dem Arbeitsmarkt, doch es bestehen noch Defizite.

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